Projektdetails
Das ökologische Vorzeigeprojekt von Nizza
Mit 35 Metern Höhe und 10 Stockwerken ist das Palazzo Méridia das höchste öffentliche Gebäude in Frankreich aus Holz. Nexity Ywood und Architecture Studio errichteten das Bau-werk, um die hohen Ambitionen von Nice Méridia als vorrangig strategischer Standort des na-chhaltigen Stadtentwicklungsprojekts Eco-Vallée Plaine du Var bei Nizza, zu unterstreichen.
Mit einer beispielhaften Nutzungsfläche von fast 8000 m2 auf einer Parzelle von knapp 1500 m2, stellt es sich erfolgreich allen umwelttechnischen Herausforderungen: Plusenergiegebäude (BEPOS) dank Anschluss an ein Fernwärmenetz in Kombination mit Photovoltaik; geringe CO2-Emissionen, zumal über 90 % der verwendeten 1.800 m3 Holz aus Frankreich stammen; Biodiversität durch Etagengärten, ebenso viel bewachsene Fläche mit verzehrbaren Pflanzen, die durch örtliche Landwirte bewirtschaftet werden; Innenluftqualität; flexible Raumnutzung und eine schnelle und trockene Bauweise.
Es erfüllt nicht nur alle Labels wie etwa „Biobasierte Gebäude“ und „Nachhaltig mediterrane Gebäude“ (Stufe Silber), sondern strebt auch die Zertifizierung „BREEAM-in-Use“ an. „Wir ha-ben einen zehnjährigen Energieleistungsvertrag inklusive multitechnische Instandhaltung un-terzeichnet“, so Stéphane Bouquet, damaliger Geschäftsführer von Nexity Ywood.
Das richtige Material am richtigen Ort
Für dieses bahnbrechende Projekt verweist Marc Lehmann, Architekt bei Architecture Studio, auf den engen Bezug zwischen Nizza, Sonne, Meer und den venezianischen Palästen wie Ca d’Oro und deren gotische Fassade aus hellem ziseliertem Stein. So ist auch der Palazzo Mé-ridia von einer weißen metallischen Gitterkonstruktion umhüllt, deren Maschen sich vor den Loggien und Balkone nach oben hin verjüngen.
Dieser vertikale Schattenspender „hebt die Fassade von den örtlichen Büro- und Wohngebäuden durch ihr einzigartiges Erscheinungsbild ab “, so der Architekt. In dieser stark erdbebengefährdeten Region spielt die metallische Außenhaut auch eine Schlüsselrolle in Verbindung mit den zwei zentralen Betonkernen, um die Standfestigkeit der Holzkonstruktion (BSP-Fassaden und -Böden, Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Brettsperrholz) zu stärken. „Einer der Gründe für den Erfolg des Projekts liegt in der optimalen Kombination verschiedener Baustoffe“, unterstreicht der Bauherr.
Angesichts der salzhaltigen Seeluft fiel die Wahl des Materials für die Rahmenkonstruktion auf Aluminium, unterstützt wurde diese Wahl durch die technischen Leistungsmerkmale und Um-welteigenschaften der von Difral eingesetzten WICONA-Lösungen.
Die WICONA-Lösungen: Hochleistungsfenster und eine natürliche Belüftung
Bereits in der Planungsphase wurde in enger Zusammenarbeit die ökologischen (Cradle to Cradle), technischen und ästhetischen Qualitäten erarbeitet, die durch die WICONA Lösungen, von der Vorfertigung bis hin zur spezifischen Montage, erfüllt werden müssen. Am Fuße des Gebäudes, wo die Gitterkonstruktion aus Metall am weitesten ist, erstreckt sich auf drei Seiten bis auf 3 m Höhe eine WICTEC 50 Vorhangfassade mit einer Fläche von 260 m2, gleichfalls in Farbe Weiss 9010 lackiert. Die Besonderheit ist ein exklusives System zur natürlichen Belüf-tung zwischen den einzelnen Festverglasungen, bestehend aus 40 schmalen (250 mm) mit Bändern befestigten und auf ganzer Höhe verlaufenden Lüftungsklappen.
Auf den Etagen wurden insgesamt 270 WICLINE 75 evo Fenster (L 1,20 x H 2,50 m) eingebaut, mit denen die kombinierten Anforderungen an Windfestigkeit, Dichtheit, Wärme- und Schalldämmung erfüllt werden. Sie bestehen aus jeweils einem Festteil und eines nach innen öffnenden Drehflügels, davon 90 als barrierefreie Fenstertüren, die den Zugang auf die zwischen der Fassade und dem Metallexoskelett angeordneten Balkone und Loggien freigeben. An die 40 zweiflügelige, nach außen öffnende Türen WICSTYLE 65 HI (1,40 m Durchgangsbreite x 2,50 m Höhe) ergänzen diesen Umfang an grau lackierten (RAL 7021) Öffnungen.
Testimonials
“Dieses Projekt steht ganz im Zeichen der von Eco-Vallée Plaine du Var angestrebten Aufwer-tung eines kleinen vernachlässigten Stadtgebiets durch eine ökologisch neutralere Stadtentwicklung im Rahmen des neuen, in dieser Hinsicht ebenfalls strategischen Stadtteils Nice Méridia. Deshalb wurde Holz als Material gewählt, nicht nur aufgrund seines geringeren CO2-Fußabdrucks, sondern auch aufgrund des Komforts im Gebäudeinneren. Wir haben hart daran gearbeitet, keines der Anliegen zu übersehen, die im Zertifizierungsprogramm „Bâti-ments Durables Méditerranéens“ in Bezug auf Städtebau, Bautechnik, Wärmeschutz, Schallschutz, Wasserhaushalt genannt werden, etc. Insbesondere haben wir starken Wert auf die „E+C“-Nachhaltigkeitsvorgaben und die hohe Raumluftqualität gelegt. Angesichts der salzhaltigen Seeluft stellt die Wahl von Aluminium für die Außenfassade, Verkleidungen sowie Fenster- und Türrahmen eine langlebige Lösung dar. Zudem ist der von WICONA gewählte Ansatz für das Recycling von Aluminium und insbesondere die Zertifizierung Cradle to Cradle unter dem genannten Vorzeichen von besonderem Interesse. “
Marc Lehmann, Architekt
Architecture Studio, Paris 12th Arrondissement